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ChemCons 25-jähriges Firmenjubiläum – vom Start-up zum Pharma- und Chemiedienstleister

 

Das Freiburger Unternehmen ChemCon, Auftragsentwickler und Auftragshersteller von pharmazeutischen Wirkstoffen und Feinchemikalien, feiert sein 25-jähriges Bestehen. Die zwei Gründer lassen die Betriebsjahre der Firma seit der Gründung Revue passieren und sprechen über Meilensteine der Unternehmensgeschichte.

Als junger Chemiker hatten Sie die Idee, sich selbstständig zu machen. Wie kam es dazu?

Begonnen hat alles während meiner Diplomarbeit 1994. Dafür habe ich Aminosäurederivate hergestellt, aus denen kleine Peptide synthetisiert wurden. Ziel dieser Arbeit war die Herstellung von Zink-Peptid-Komplexen. Das sind metallhaltige Moleküle, die letztlich natürliche Biomoleküle aus der belebten Natur nachahmen sollten. Einige der Aminosäurederivate, die wir damals als Startbausteine selbst hergestellt haben, hätte man auch kaufen können. Von einer bestimmten Substanz stellte ich damals 20 Gramm her. Ich hatte aus purer Neugierde nachgelesen, was ein einschlägiger Chemikalienkatalog für einen Preis angab: 1 Gramm sollte seinerzeit 400 D-Mark kosten. Ich zeigte meinem damaligen Kommilitonen und Labor-Nachbarn Peter Gockel den Kolben mit dem farblosen Pulver und meinte: Schau mal, da sind 8.000 D-Mark drin!

Dr. Raphael Vogler (Gründer & CEO)

Dr. Raphael Vogler (Gründer & CEO)

Das brachte mich auf die Idee, eine Firma zu gründen. Diese Idee war am Anfang eher ein naiver Gedanke, der uns aber nicht mehr losgelassen hat. Zu der Zeit war ich noch Student. Da wir die Gründungsidee über Jahre kontinuierlich diskutiert haben, entschieden wir uns schließlich am 29. Januar 1997 in meiner damaligen Studenten-Wohnung einen Vertrag zur Gründung der Firma zu unterzeichnen. Der erste Firmensitz war kurze Zeit später in Schallstadt, dem damaligen Wohnort von Peter Gockel. Dort haben wir einen der Kellerräume eines Mehrfamilienhauses angemietet.

Am Anfang war die Idee, dass wir eine Chemie-Beratung anbieten – mit dem Namen ChemCon für „Chemistry with Consulting“. Denn wir hatten damals natürlich noch kein eigenes Labor.

Wie hat sich die Geschäftsidee gewandelt?

Wir sind aus der Beratungsgesellschaft relativ schnell zu einer Produktionsfirma geworden. Es handelte sich um ein Projekt, welches damals an der Universität durchgeführt wurde. Es war aus einer Kooperation der Abteilung von Prof. Dr. Vahrenkamp und einem US-Unternehmen entstanden. Gegenstand war die Ausweitung einer Synthese von einigen hundert Gramm Substanz auf etliche Kilogramm. Zusätzlich mussten die Regelungen der Pharma-Welt eingeführt werden, die sogenannten Leitlinien der Guten Herstellungspraxis (GMP) für Humanarzneimittel.

Etwa zur gleichen Zeit hatte die Stadt Freiburg den Biotech-Park gegründet. Wir haben dort Räume angemietet und unseren ersten Reinraum für initial etwa eine Million DM gebaut. Am 6. Juli 1998 wurde die erste Synthese im Reinraum durchgeführt. Dazu hatte der US-Unternehmer Mitarbeiter einfliegen lassen. Mit ihnen haben Peter Gockel und ich tatsächlich etwa zehn Kilogramm der Verbindung in einer Bearbeitungszeit von mehreren Wochen hergestellt. Das waren die Erfolge der Gründerzeit.

Wie haben Sie den Reinraum finanziert?

Für die Finanzierung gab es neben dem Support der Hausbanken aus Freiburg in Form von klassischen Krediten zusätzlich die Unterstützung durch die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und durch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG). Wir haben die Finanzierung bekommen, weil das Land Baden-Württemberg seinerzeit wie auch heutzutage noch Gründungswillige unterstützt hat.

Die schriftliche Zusage des US-Unternehmers – dass er uns mit der Synthese beauftragen wird und welch großes Potenzial in dem Projekt steckt – hat unsere erste Hausbank dazu bewegt, uns den Kredit zu gewähren.

Was bieten Sie Ihren Kunden? Was sind heute die Stärken Ihres Unternehmens?

Zum Geschäftsmodell gehören Auftragssynthesen und eigene Produkte, die wir vermarkten. Die Wirkstoffe, die wir herstellen, werden unter anderem in Bereichen eingesetzt wie der Notfallmedizin, der Krebstherapie, Substanzen zur Durchführung von klinischen Studien, also Substanzen, die sich noch in Prüfung befinden. Auch Wirkstoffe zur Behandlung seltener Erkrankungen sind für uns interessant, da unser Fokus generell auf die Herstellung vergleichsweise kleiner Mengen liegt.

ChemCon fokussiert sich auf Nischenprojekte. Die Kunden der Pharma- und Biotechnologie Industrie suchen Hersteller für Kleinmengen hochwirksamer Spezialwirkstoffe. Es handelt sich dabei um Mengen von weniger als 100 Gramm bis zu einigen 100 Kilogramm pro Jahr, nicht mehr.

Die Auftragssynthese der Medikamenten-Wirkstoffe in GMP-Qualität, manchmal neuartige oder auch generische Wirkstoffe, stellt den Hauptanteil der Projekte bei ChemCon dar. Ein Fokus liegt auf anorganischen Salzen und Komplexen, ein weiterer auf organischen Molekülen und einer auf der Herstellung von synthetischen Polymeren für pharmazeutische Anwendungen.

Ein weiterer Großteil der Projekte hat mit den Produkten zu tun, die ChemCon vermarktet. Dazu gehören Spurenelementsalze, Methylenblau, Fenoldopam, Arsenoxid und viele mehr. Außerdem bietet ChemCon chemische Analysen an. Bei unseren Angeboten geht es nicht nur um die Produktion, sondern auch um Dokumentation und Kommunikation. Unser Anspruch ist es, die beste Auftragssynthesefirma der Welt zu sein.

Wenn Sie die letzten 25 Jahre als CEO Revue passieren lassen, welches sind die wichtigsten Meilensteine?

Nach der Gründung und dem ersten Auftrag hat ChemCon die ersten Mitarbeiter zwischen 1998 und 2001 eingestellt. Die erste internationale Pharmamesse besuchte ich 1999 in Seattle in den USA. Ein Meilenstein war dann die Inspektion durch die US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) im Jahr 2000. ChemCon hat diese erste Inspektion zum Thema GMP-Pharma-Qualität durch die Gesundheitsbehörde FDA ohne Beanstandungen bestanden. Die Inspektion gilt als eine der strengsten Prüfungen der Welt.

Danach wurde das Unternehmen noch etliche weitere Male von der FDA sowie auch vom Regierungspräsidium Tübingen, der für diese Prüfung hierzulande zuständig ist, inspiziert. 2003 bekam ChemCon die Zulassung, ein eigenes S2-Mikrobiologielabor zu betreiben.

Im Jahr 2004 erhielt ChemCon einen Preis vom Land Baden-Württemberg als „Bestes Start-up“ des Landes.

2010 fiel die Entscheidung, eigene Produkte zu vermarkten. Zu den Meilensteinen gehört auch der massive Ausbau im Bereich Forschung- und Entwicklung. Es sind weitere Labore und Reinräume entstanden, in denen die Pharmawirkstoffe und Feinchemikalien synthetisiert werden. Die weitere Expansion der Firma ist konkret in Planung.

Worin lagen die großen Herausforderungen?

Anfang der 2000er Jahre gab es einen gewissen Zusammenbruch des BioTech-Booms in Europa. 2008 gab es die Wirtschaftskrise und 2020 begann die Corona-Krise. Als Unternehmer muss man darauf achten, dass die Firma trotz dieser Rückschläge auf der Erfolgsseite bleibt. Eine der vielen Herausforderungen ist es, stets genügend spannende Projekte mit Kunden zu finden. Eine weitere Herausforderung ist es, gute Mitarbeiter zu finden und zu begeistern.

Die Firma ist stetig gewachsen, richtig?

Das war knallharte Arbeit. Ob es ein Musiker oder ein Marathonläufer oder ein Unternehmensgründer ist, jeder muss seine Sache mit seiner vollen Energie vorantreiben. Nur dann hat er eine Chance.
Was sind Ihre Ziele?

Ich möchte meine naturwissenschaftlichen Kenntnisse im medizinischen Bereich zur Anwendung bringen. Mir geht es um den Patienten. Ich finde es schön, dass mein chemisches Wissen in eine Firma einfließt, die Medikamentenwirkstoffe auf den Markt bringt. Vom Herzen meiner Seele bin ich Naturwissenschaftler. Bei mir begann mein Interesse für die Naturwissenschaften mit etwa 15 Jahren. Eines meiner ersten Bücher auf diesem Gebiet war übrigens „Am Anfang war der Wasserstoff“ von Hoimar von Ditfurth.

Welche Zukunftsperspektive hat ChemCon?

Ich glaube, dass es die chemisch-synthetischen Wirkstoffe, die wir herstellen, zusätzlich zu denen der reinen Biotechnologie, das Rückgrat der modernen Medizin sind. Und ich bin davon überzeugt, dass die Firma noch ein sehr großes Potenzial hat, und zwar in vielerlei Richtungen, seien es neue Kunden, neue Projekte, neue Märkte und auch neue Geschäftsmodelle.

(RV, BF)

Sie gründeten ChemCon zusammen mit Dr. Raphael Vogler (CEO) am 29. Januar 1997 mit einem Partnervertrag. Wie kam es dazu?

Raphael Vogler und ich lernten uns während meiner Doktorarbeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg kennen. Wir beide hatten den Wunsch, uns nach dem Chemie-Studium selbstständig zu machen. Während unserer wissenschaftlichen Arbeiten haben wir uns dann zwei, drei Jahre lang immer wieder getroffen und über dieses Thema diskutiert. Schließlich setzten wir unsere Ideen in Taten um. Mit einem Consulting Start-up haben wir begonnen. Daher kommt auch der Name ChemCon – „Chem“ für Chemie und „Con“ für Consulting. Recht schnell haben wir jedoch gemerkt, dass wir ein eigenes Labor für unsere Ausarbeitungen benötigen. Außerdem hat sich eine Zusammenarbeit mit einer amerikanischen Firma ergeben. Damit war der Initialfunke für die Idee, das Projekt als Anstoß für die eigene Produktion zu nehmen, gezündet. Wir bauten dann unser eigenes Produktionslabor als Fundament für die ChemCon auf.

Dr. Peter Gockel (Gründer & CSO)

Dr. Peter Gockel (Gründer & CSO)

Wie hat sich das Unternehmen in den letzten 25 Jahren entwickelt?

Wir haben zu zweit angefangen – Raphael Vogler und ich. Jetzt haben wir fast 130 Mitarbeiter. In Hinblick auf die Mitarbeiter haben wir uns sehr gut entwickelt. Es war immer unser erklärtes Ziel, eine gesunde Firma zu haben und Arbeitsplätze zu bieten – aber nicht Wachstum um jeden Preis. Mit der Anzahl der Mitarbeiter bin ich sehr zufrieden.

Die Entwicklung technischer Art ist fantastisch. Der Weg vom ersten Dreihalsglaskolben bis zur heutigen professionellen Ausstattung war ein langer und sehr interessanter. Heute haben wir eine Vielzahl an Geräten, Maschinen und Anlagen. Mit dem Gerätepark spielen wir im globalen Business der Wirkstoffsynthese eine bedeutende Rolle. Am Anfang haben Raphael Vogler und ich noch alles selber gemacht – selber im Labor gestanden und synthetisiert. Die ersten Mitarbeiter hatten wir erst anderthalb Jahre nach der Gründung.

Auch räumlich hat sich unsere Firma weiter entwickelt. Wir haben uns auf 6000 m2 vergrößert, von einer anfänglich 240 m2-Fläche. Da hat sich auch viel getan, wobei wir derzeitig durch das Gebäude im Freiburger Innovationspark Nord begrenzt sind. Weitere Investitionen bzgl. der räumlichen Vergrößerung von ChemCon sind geplant. Wir brauchen Platz – Lagerplatz vor allem. Da müssen wir unbedingt erweitern.

Die Firma gibt es seit 25 Jahren. Sie macht gute Umsätze und hat schon viele innovative Arbeitsplätze geschaffen. Da kann man nur zufrieden sein. Eine Firma zu gründen ist die eine Sache. Das Ganze zum Wachsen zu bringen und konstant dann das Wachstum beizubehalten, beziehungsweise stabile Arbeitsplätze zu bieten, das ist eine ganz andere Sache.

Worauf spezialisiert sich ChemCon?

Wir stellen aktive pharmazeutische Wirkstoffe und Spezialchemikalien in eher kleinen Mengen her. Kleine Projekte sind für die Großchemie wegen der dort vorhandenen Großanlagen oft nicht interessant. Kleine Mengen unter GMP, den sogenannten Leitlinien der Guten Herstellungspraxis (GMP) für Humanarzneimittel – das machen nicht viele. Wir haben angefangen mit bio-anorganischen Substanzen – organische Substanzen mit Metallen. Das war der Schwerpunkt von Raphael Vogler und mir an der Universität.  Anorganik und Bio-Anorganik sind immer noch Firmenschwerpunkte. Wir spezialisieren uns immer mehr in letzter Zeit. Auch entdecken wir weitere interessante Nischen – die pharmazeutisch anwendbaren Polymere zum Beispiel – was ich auch spannend finde. Spezialnischen sind für uns aus Chemikersicht aber auch kommerziell hochinteressant.

ChemCon investiert in Reinräume und Labore, richtig?

Genau! Reinräume sind für die Produktion von Wirkstoffen unerlässlich. Der erste Reinraum war die erste große Investition – mit einer Finanzierung durch eine Bank. Heute haben wir 4 Reinräume, in denen unsere Produktion durchgeführt wird. Die Abteilung für Qualitätskontrolle (QC) expandierte natürlich auch. Qualität ist ein zentrales Thema im Geschäftsmodell der ChemCon. Zusätzlich haben wir ein Mikrobiologie-Labor etabliert. Eine eigene Mikrobiologische Abteilung haben die wenigsten Firmen. Weitere Investitionen zur Durchführung von spannenden Projekten sind geplant.

Was gehört zum Equipment?

Gestartet sind wir mit 6-Liter-Glaskolben in einem Reinraum. Daher kommt das ChemCon-Logo – ein 6-Liter-Kolben durch den ein Lichtstrahl geht, was stetige Qualitätsüberwachung andeuten soll. Die ersten wichtigen Geräte neben den Produktionsgeräten waren Analysengeräte – ein Schmelzpunktbestimmungsgerät zum Beispiel. Dann kamen noch mehr Geräte dazu, alles was man als Laborgeräte so braucht, Rotationsverdampfer z.B., das Infrarot-Spektrometer (IR). Dann kamen HPLC-Geräte, Gaschromatograph (GC), Polarimeter, UV-VIS-Spektrometer dazu. 2000 das NMR-Spektrometer, eines der teuersten Analysen-Geräte. Wir haben dann in weitere hochwertige Analysen-Geräte wie z.B. in ICP-OES- und  ICP-MS-Geräte investiert – zum Elementnachweis über induktiv gekoppeltes Plasma. Heute haben wir eine so gute Ausstattung, dass wir Analytik für pharmazeutische Wirkstoffe als Dienstleistung anbieten ausgelöst von Produktionsprojekten.

Was unternimmt ChemCon in Sachen Umweltschutz?

ChemCon erhielt die Genehmigung für seine Anlagen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Das Bundesimmissionsschutzgesetz dient der Reinhaltung der Luft, des Wassers und des Bodens. Es geht darum, die Immissionen zu begrenzen – Emissionen nach außen, Immissionen nach innen. Alle Hersteller pharmazeutischer Wirkstoffe fallen automatisch unter das Bundesimmissionsschutzgesetz, das die Emissionsmengen regelt. Dieses regelt auch den Arbeitsschutz, die Arbeitsschutzmaßnahmen, den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter. Das Regierungspräsidium Freiburg kontrolliert und auditiert unsere Produktionsstätten regelmäßig, unter anderem durch Emissionsmessungen einer technischen Überwachungsstelle. Um die strengen Grenzwerte einhalten zu können, werden Gaswäscher zur Eliminierung der Schadstoffe aus der Abluft eingesetzt.

Die oben angesprochenen Inspektionen finden alle zwei Jahre statt. Das Bundesimmissionsschutzgesetz ist eine gute Sache, weil es dem Umweltschutz und dem Arbeitsschutz dient. Das Regierungspräsidium achtet darauf, dass man vernünftig und sorgsam arbeitet.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Ziel für ChemCon. Vorteilhaft für unser Nachhaltigkeitsbestreben sind die kleinen Mengen, die wir einsetzen. Kleine Mengen erzeugen natürlich auch kleinere Mengen Abfall. Recycling Prozesse, wie sie in der Großchemie angewendet werden, sollen auch bei uns angewandt werden, wenn es ökologisch sinnvoll ist.

Wenn Sie die Jahre Revue passieren lassen, welche sind die Meilensteine bei ChemCon?

Die Gründung und die Reinraum-Einweihung im Juli 1998 waren definitiv zwei der größten Meilensteine. Dann die  erste Inspektion durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) im Jahre 2000. Kontinuierlich entwickelte sich ChemCon dann weiter: mehr Mitarbeiter, mehr Kunden, größere Räumlichkeiten, Erweiterungen, die BImschG Genehmigung, die Inspektionen durch das Regierungspräsidium.

Sie sind der Chief Scientific Officer (CSO) des Unternehmens ChemCon. Was gehört zu Ihren Aufgaben?

Am Anfang hatte ich die Aufgabe, mich um die chemischen Fragestellungen der Projekte zu kümmern. Neue chemische Synthesen zu erarbeiten und die praktische Umsetzung zur Synthese der gewünschten Produkte. Nun bin ich Prokurist. Zu meinen Aufgaben gehören jetzt auch die Technik und die Verfahrenstechnik. Hier geht es um Themen der technischen Umsetzung von im Labor ausgearbeiteten Produktionsverfahren. Bezüglich der ChemCon Strategie tausche ich mich mit Raphael Vogler aus.

Dann kümmere ich mich um die Einhaltung des BImschG. Auch für notwendige Bauanträge und Genehmigungsverfahren zeichne ich verantwortlich. Die Organisation der Abfallentsorgung und die Haustechnik gehören ebenso zu meinem Verantwortungsbereich.

2003 gründete ChemCon seine erste US-Filiale, die Sie betreuen ...

Raphael Vogler und ich sind Eigner der Zweigstelle in den USA. Um Arzneimittelwirkstoffe in die USA zu verkaufen, brauchen wir von der US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Genehmigung. Für diese Zulassung müssen wir entweder eine eigene Zweigstelle oder einen Agenten haben. Mit der Filiale können wir eigene Drug Master Files (DMFs) anmelden. Ein von der FDA zugelassener Drug Master File ist die Voraussetzung für eine Verkaufserlaubnis in den USA. In einem DMF steht alles drin, von der Herstellung, den Spezifikationen des Arzneimittelwirkstoffs. Die FDA überprüft das und erteilt das sogenannte FDA-Approval – die Zulassung –, wenn das in Ordnung ist. Erst dann darf man in den USA verkaufen. Bei dem Zulassungsprozess bin ich involviert, weil ich noch der zuständige Ansprechpartner für die FDA bin.

(PG, BF)