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Wirkstoff-Knappheit in Deutschland


Pharma-Produktion zurückholen

Die Lieferengpässe bei Medikamenten bereiten Politik und Medizin gleichermaßen Sorge. Sie zeigen, wie abhängig Deutschland bei der Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln und Wirkstoffen ist.

Das war einmal anders. „Vor 100 Jahren war Deutschland die Apotheke der Welt, auch in der Wirkstoffproduktion“, sagt Raphael Vogler, Gründer und Geschäftsführer der Freiburger Firma ChemCon sowie Vorstandsmitglied beim VCI BW. Als Auftragsentwickler und -hersteller produziert ChemCon pharmazeutische Wirkstoffe in kleinen Mengen und hoher Qualität. Diese Wirkstoffe finden in Medikamenten Einsatz, die zu klinischen Prüfungen anstehen oder lediglich in kleinen Mengen benötigt werden.

Vogler hat in einem SWR-Beitrag deutlich gemacht, dass ChemCon auch (siehe https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/chemie-und-pharmaindustrie-bw-100.html) andere dringend benötigte Wirkstoffe produzieren könne. Damit werde Deutschland bei der medikamentösen Versorgung wieder unabhängiger. Aber die Bedingungen dafür müssten von der Politik geschaffen werden.

Martin Haag, Vorsitzender des agvChemie, unterstützt dies: „Wir fordern, dass innerhalb Deutschlands ein sicherer zweiter Produktionsstandort definiert wird, um die Lieferkette kurz zu halten und die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Medikamenten sicherzustellen."

Jetzt ist die Politik gefordert: Sie muss die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen.

(aus Chemie BW komprimiert April 2023)

Pharma-Produktion zurückholen: Artikel aus Chemie BW Komprimiert April 2023

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